Erster Besuch in Skiathos-Stadt
Nach dem für griechische Verhältnisse guten Frühstück
fuhren wir mit dem Bus in die Stadt. Der Bus fuhr alle 5 Minuten
und kostete 1 Euro pro Person. Wir wollten beim Einsteigen bezahlen,
doch der Kontrolleur sagte „sit down“ und lief dann
während der Fahrt durch die Sitzreihen, um das Geld „einzutreiben“.
Es gab viel zu gucken, der Bus war ja erhöht und bot uns
die Möglichkeit, einige Strände sowie Hotels zu sehen.
Außerdem verschafften wir uns so einen ersten Überblick
über die Straßenverhältnisse.
Von Haltestelle zu Haltestelle, welche nummeriert waren, wurde
der Bus voller, nachher standen die Leute im Gang, aber alle trugen
es mit Ruhe und Gelassenheit, Urlaub eben!
Melanie, unsere Reiseleiterin, sagte, um in die Stadt zu kommen,
könnten wir bei Haltestelle Nr. 4 oder 1 aussteigen, die
beiden Endpunkte der Einkaufsmeile, der „Papa-Diamantis-Straße“.
Wir fuhren bis zur 1 und waren auch direkt am Hafen. Hier lagen
moderne große Motoryachten. Etwas weiter reihte sich eine
Bar an die andere,
Tische
auf Veranden direkt über dem Meer. Zurück zu den Yachten,
überquerten wir die Straße, hier befanden sich moderne
Tavernen und Verleiher von Zweirädern sowie Autos. Zwischendrin
standen einige kleine Verkaufsbuden, an einer von ihnen erwarben
wir eine große Flasche Wasser. So ausgestattet, gingen wir
zum alten Teil des Hafens, hier gefiel es uns besser. Wir spazierten
auf die kleine Halbinsel Bourtzi, welche von dicken Mauern umgeben
war. Wir setzten uns auf selbige und schauten auf den gegenüber
liegende alten Hafenbereich, hinter dem sich die Altstadt erhob.
Ja, dort wollten wir gleich hin.
Wir umrundeten einmal das Freilichttheater auf Bourtzi und machten
Rast in einem kleinen Lokal am Ende des alten Hafens. Der „Greeksalat“
schmeckte vorzüglich, auch wenn Dirk beim Geschmack der dicken
großen, roten Zwiebelringe Tränen in die Augen stiegen.
Frisch gestärkt machten wir uns auf, den steilen Weg Richtung
Altstadt zu erklimmen. Sehr hohe Stufen erwarteten uns, ich zog
mich am Geländer hoch und wir marschierten durch ein wahres
Labyrinth von kleinen Gassen. Zwischen den Häusern hindurch
erhaschten wir hin und wieder einen Blick auf die Bucht. Herrlich,
das Wasser, der Hafen, der Himmel, der Duft nach Wärme und
Pflanzen.
Wir entdeckten eine Taverne in ca. 30 Metern Höhe in den
Fels hineingebaut, streiften über die Terrasse und kraxelten
über einen Fußweg zu einem weißen flachen Felsen,
auf dem einige Sonnenanbeter lagen.
Nach
unserem Geschmack waren hier aber schon zu viele Leute, so dass
wir auf eine Pause verzichteten.
Wir fanden zurück zu den kleinen Gässchen und tauchten
immer tiefer ein in das Wirrwarr von links und rechts. Mit der
Zeit sahen wir nur noch Einheimische, hier wohnten sie also. Viele
gaben sich große Mühe, rund um die Hausmauer Pflanzen
zu ziehen. Dicht an dicht wohnten die Menschen hier, wir sahen
spielende Kinder, alte schwarz gekleidete Frauen ...
Plötzlich standen wir in einer Sackgasse, als Ausweg blieb
entweder derselbe Weg zurück oder ein winzig schmaler Durchlass
zwischen zwei Häusern, welcher sich uns erst beim genauen
Hinsehen als solcher offenbarte. Als wir noch unschlüssig
rumstanden, öffnete sich ein Fenster und ein Mann sagte in
freundlichem Englisch, dass wir zur Kirche kämen, wenn wir
durch den engen Durchlass gingen. Wir bedankten uns und quetschten
uns hindurch. Dort war inmitten von klapprigen Autos und spielenden
Kindern tatsächlich eine Kirche, leider geschlossen.
Nach einiger Zeit waren wir wieder zurück am Hafen und bogen
ab in die „Papa-Diamantis-Straße. Hier gab es viele
Urlauber, Cafés, Schmuckgeschäfte, Klamottenläden
...
Motorrad ausleihen
Wir wechselten Travellerschecks und suchten einen guten Anbieter
für Motorräder. AVIS machte das Rennen, nachdem wir
vorher Preise und Leistungen verglichen hatten. AVIS hatte auch
eine Notfallhotline, wichtig!! Vor Antritt der Fahrt überprüften
wir Bremse, Licht und Ölstand.
Wir
fuhren in die nahe gelegene Werkstatt, da das Rücklicht nicht
funktionierte. Dort wuschen zwei Jungs ein Auto, fürs Reparieren
waren sie nicht zuständig. Dann kamen nach und nach drei
Männer, welche auch dazu gehörten. Alle versicherten
sie uns, in 5 Minuten wieder da zu sein. Sie meinten damit griechische
Minuten, die gingen etwas anders ;-) und somit wurde die, wie
sich herausstellte, lose Birne nach 20 Minuten festgedreht.
Da nun mit dem Bike alles ok war, fuhren wir los. Schön am
Ufer mit den vielen Bars entlang. Wir kamen dem Flughafen immer
näher, sahen schon das Rollfeld mit den schwarzen Bremsspuren.
Lange stehen bleiben konnten wir hier jedoch nicht, eine Ampel
und ein Schild warnten vor dem Sog der ankommenden und abfliegenden
Flugzeuge. Wir drehten um und waren kaum aus der Gefahrenzone,
da donnerte ein Flieger über uns hinweg. Was für ein
Gefühl, mein Körper brummte.
Abends gingen wir mit Erna und Hardy zum Essen wieder in die
Sunsetbar, à la Carte war es hier auch sehr lecker.