Montag 22.11.10,
Unser erster Landgang, es steht eine Busfahrt zum Schwimmen
mit Delfinen und anschließendem „Begehen“
und Besichtigen der „Dunn's River Falls“ an. Der Bildschirm
unseres Kabinenfernsehers zeigt uns alle wichtigen Eckdaten zu
unserem Ausflug, z.B. wann und wo Treffen ist, welches Schuhwerk
ratsam ist, ob wir Mückenspray o.ä. dabei haben sollten,
ob eine Mahlzeit incl. ist usw. - Nach dem Frühstück,
unsere Rucksäcke sind gepackt, treffen sich die Leute, die
mit uns diesen
Ausflug gebucht haben am ausgemachten Punkt auf dem Schiff, es
wird auf alle gewartet. Beim Guide (schiffseigener Reiseführer)
melden wir uns mit Namen und Kabinennummer an, so dass er die
Übersicht hat, wer noch fehlt und wer evtl. aus-/angerufen
wird. Sind alle da, folgen wir dem Guide auf Deck drei und verlassen
das Schiff. Unten am Ausgang angekommen macht der fleißige
Bordfotograf erst mal von jedem Gast ein Foto, zusammen mit den
angagierten Jamaikanern in landestypischer Kleidung. Nachdem wir
unseren Kleinbus bestiegen haben, geht die Fahrt an der Innenstadt
vorbei. Wir sehen
bunte Märkte, viele Einheimische mit Regenschirm (auch gegen
die Sonne), lustige Autos, Häuser ohne Fenster usw. Vom einheimischen
Guide, der am Hafen zu uns in den Bus gestiegen ist, erfahren
wir noch allerlei Wissenswertes und auch kuriose Geschichten
zu Jamaica. Menschen die eindeutig "geraucht"
haben, sehen wir am Straßenrand liegen. Die Fahrt vergeht
so kurzweilig, dass wir erstaunt sind, als es ans Aussteigen geht.
Wir folgen einem kleinen Pfad durch den Urwald, Bäume mit
riesigen Blättern säumen unseren Weg, Vogelgezwitscher
und ein allgemeines Surren ist zu hören. Hat sich so Robinson
Crouso gefühlt? Vorbei an winzigen Holzhütten geht es
weiter bergab bis uns ein farbiger Mann mit Rastzöpfen in
Empfang nimmt. Er geleitet uns weiter durch das Dickicht bis wir
plötzlich und unerwartet das Meer sehen. Wow, was für
ein Anblick, wir sind so überwältigt, dass wir erst
mal stehen bleiben: türkisfarbenes Meer, eine tolle Brandung,
so dass die Wellen nur so brausen und mit herrlichen Schwung ans
Ufer klatschen.
Wir vernehmen die Klänge einer Steelband, und weiter rechts
sehen wir ein für uns vorbereitetes BBQ am Strand.
„Das ist Urlaub
pur!!!“
Begeistert lassen wir unseren Rucksack fallen
und erkunden die Bucht, weißer Sandstrand, Palmen, einige
größere Steine zum draufsitzen, die Brandung, weiter
links die Delfine. Was? Ja, richtig, aus der Ferne können
wir schon die Delfine, wegen denen wir hier sind , sehen. Herrlich.
Nun dürfen wir erst mal am BBQ-Buffet zulangen, es gibt gegrillten
Fisch, Fleisch, Reis, Brot, Salat, Soßen, und Softgetränke.
Wir setzten uns auf bereitgestellte Stühle und haben mächtig
Spaß als eine hohe Welle soweit über die großen
Steine schwappt, dass einige Leute, die dort zum Essen saßen,
ordentlich nass wurden. Schadenfreude muß auch mal sein,
und zumal
es ja superwarm war, war das alles kein Problem. Später dann
machten wir uns auf den Weg zu den Delfinen, am Strand gab es
einen Treffpunkt an dem wir die Schwimmwesten anlegten und die
Uhren und weiteren (für Delfine störenden) Schmuck ablegten,
auch Sonnemilch sollten wir nicht am Körper haben. So vorbereitet
folgten wir dem Rastaman über wackelige Holzstege, vorbei
an Rochen und kleinen Haien zu dem großen Delfinbecken.
Wir bekamen auf englisch Instruktionen, wie wir uns im Beisein
der Tiere zu verhalten hätten. Was war ich aufgeregt, nun
sollte es losgehen. Wir durften den Delfin, in geordneter Reihenfolge,
streicheln, bekamen ein Küsschen von ihm usw. Dieses Tier
hat so eine glatte, kühle Haut, Wahnsinn, Angst braucht man
auch nicht zu haben. Im Gegenteil, er war so lieb und zutraulich.
Viel zu schnell war unsere Zeit mit dem „lächelnden“
Meeresbewohner vorbei und wir wurden zu den Touristenbuden geführt.
Dort konnten wir Andenken kaufen, Tücher, Hüte mit Zöpfen
dran, geschnitzte Holzfiguren, CD’s mit Reggaemusik ...
Außerdem wurden uns, für echt teures Geld, Fotos von
unserem Beisammensein mit dem Delfin angeboten. – Nachdem
wir erneut durch den Dschungel gelaufen waren, bestiegen wir den
Bus und waren nach 5 Minuten auf dem Parkplatz zu den "Dunn's
River
Falls". Schon im Bus zogen wir uns die Badesachen
an und marschierten, vorbei an den obligatorischen Hütten
mit Souvenirs, zum Wasserfall. Wir gingen bergab, bis zum Strand,
seitlich vorbei an den Wasserfällen, unten mündeten
die Wassermassen im Meer. Nun teilte sich unsere Gruppe auf, in
die Leute die es sich zutrauten, die Wasserfälle
hinaufklettern und in die, die das Ganze lieber als Zuschauer
erleben wollten.
Dirk wollte zuschauen, ich hingegen kraxelte mit vielen anderen
auf die unterste Klippe des Wasserfalls. Natürlich gab es
auch hier einen kundigen Führer, der in dem Wasser jeden
Stein, jede Kuhle und jeden sicheren Tritt kannte. Ihm folgten
wir bergauf. Manchmal ging mir das Wasser bis zum Oberschenkel,
manchmal aber auch höher. Oft mussten wir uns an Lianen oder
Felsvorsprüngen entlang hangeln, manchmal krochen wir auch
auf allen vieren, es war jedenfalls sehr anstrengend. Dirk machte
währenddessen Fotos von dem Aufstieg, und ich war mächtig
stolz auf meine „Leistung“, denn das Bezwingen der
Wasserfälle hat ca. 45 Minuten gedauert, immer gegen den
Wasserstrom, mit Klettern, Schwimmen und unter Hindernissen durchkriechend.-
Zurück im Bus begann das große Umziehen, seine Schamgefühle
musste man hier vergessen, Hauptsache raus aus den nassen Sachen,
die Parkplatzwächter hatten ihren Spaß, grins.
Nun saßen alle erschöpft auf ihren Sitzen, es wurde
ruhig im Bus, und wir freuten uns auf unsere Kabine mit warmer
Dusche und einem Entspannungströpfchen.
Dienstag 23.11.11 Seetag
Hab heut Lust auf lesen, um genauer zu sein,
aufs Zeitschriftenlesen. Leider gibt es die an Bord nicht, lediglich
Rätselhefte kann man erwerben. Was liegt da näher als
sich den Nachmittag mit einem Cocktailkurs zu
versüßen? Ui jui jui, sage ich nur, der hatte es in
sich. Nur soviel, mit den anderen, ehemals fremden, Cocktailmixern
waren wir hinterher mehr als nur „per du“, hicks...
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