Reisebericht Madeira (Blumeninsel im Atlantik)



Hinweis: da der Reisebericht recht lang geworden ist, wurde er in Unterkapitel aufgeteilt, die direkt angesprungen werden können!
Kapitel 1: Entscheidungsfindung, Anreise, Hotelanlage
Kapitel 2: Motorrad, Fahrt nach Funchal, Machico, Porto da Cruz
Kapitel 3: Fahrt nach Monte, Korbschlitten, Jardim Tropical
Kapitel 4: Fahrt nach Calheta über Ribeira Brava und Ponta do Sol
Kapitel 5: Camacha, Faial, Santana, Sao Jorge
Kapitel 6: Funchal
Kapitel 7: Canico de B., Ribeira Brava, Camara de L., Ponta do Garajau
Kapitel 8: Sao Vicente, Seixal, Ribeira da Janela, Porto Moniz
Kapitel 9: Santa Cruz, Abreise


Kapitel 9

Di., 29.11.11

Leider neigte sich unser Urlaub so langsam dem Ende zu und größere Touren standen nicht mehr an. In den vergangenen Tagen waren wir bei unseren Fahrten an die Santa Cruz, MadeiraOstküste bereits mehrmals bei Santa Cruz vorbeigekommen. Aber eben nur vorbeigekommen. Darum machten wir uns heute auf, bei bedecktem Himmel und 21 Grad den keine 10km entfernten Ort in der Nähe des Flughafens näher zu erkunden. Zu dieser Jahreszeit fanden wir auch problemlos einen zentralen Parkplatz. Zwar gegen Gebühr, aber die fiel mit 40 Cent pro Stunde recht gering aus. Nach ein paar Metern erreichten wir bereits eine kleine Markthalle mit einem Angebot an frischem Fisch, Fleisch, Obst und Gemüse und die dahinter verlaufende mit Palmen bepflanzte und sehr gepflegte Strandpromenade. Einige städtische Angestellte waren mit Säuberungsaktionen, Rasenmähen und Pflegen der blühenden Pflanzen beschäftigt. Der Strand war natürlich so, wie fast Santa Cruz, Madeiraüberall auf Madeira: grobkieselig und lud nicht so direkt zu einem Gang ins Meer ein. Aus diesem Grund hatte der Ort Santa Cruz nicht nur eine steinerne Brücke ins Meer hinein gebaut, um den Einstieg ins tiefere Wasser zu ermöglichen, sondern auch am östlichen Ende der Promenade zusätzlich eine öffentliche Badeanlage mit Schwimmbecken und Rutsche angelegt. Interessanterweise war diese Rutsche in einem steinernen Delfin versteckt. Wir folgten der schmaler werdenden mit Mosaiken verzierten Promenade bis fast unter die Landebahn des Flughafens, deren Anfang durch eine mächtige Stahlbetonkonstruktion und Pfeiler gestützt wurde. Diese baulichen Maßnahmen hatte man im Jahre 2000 ergriffen, um durch die Verlängerung der Bahn auch größeren Flugzeugen Starts und Landungen zu ermöglichen. Lange Santa Cruz, Madeirabrauchten wir nicht zu warten, bis der erste Flieger in niedriger Höhe über der Bucht im Anflug war und kurze Zeit später über unsere Köpfe hinweg schwebte. Von hier aus hatte man auch einen guten Blick über die Bucht und den zweitältesten Ort von Madeira, in dem es bis auf zwei Ausnahmen keine größeren Hotels gab. Diese Hotels lagen am westlichen Ende der Promenade, von wo aus man zu Fuß durch einen kleinen Tunnel zum Hafen gelangen konnte.
Das Zentrum von Santa Cruz rund um die Kirche „Sao Salvador“, der größten Madeiras nach der Kathedrale Sé in Funchal, machte mit seinen engen Gässchen zwischen weiß getünchten niedrigen Häusern, seinen Plätzen und Grünanlagen einen netten Eindruck. Deshalb, und weil es an der Strandpromenade keine Einkehrmöglichkeit gab, ließen wir uns zu einem Getränk auf dem Kirchplatz, direkt neben einem kleinen Park, nieder und beobachteten in aller Ruhe das Treiben. Unterbrochen wurde die Ruhe nur manchmal durch die niedrig anfliegenden Flugzeuge. Von der nahen Autobahn, die den Ort nach Norden begrenzte, war hier dagegen nichts zu hören.
Wieder zurück im Hotel Galosol in Canico de Baixo machten wir uns dann fertig, um im Restaurant Atlantico direkt oberhalb des Meeres unser Abendessen einzunehmen. Es war wirklich lecker. Probiert es mal; wir hatten „Baby-Chicken in the pot“ und ein saftiges Pfeffersteak :-).
Kaum wieder im Zimmer ergoss sich plötzlich ein Regenschauer vom Himmel, der es in sich hatte. Es schüttete wie aus Eimern, die Luft blieb aber warm. Mit sowas musste man auf Madeira um diese Jahreszeit schon mal rechnen, aber solche Schauer waren meist nur von kurzer Dauer und hatten auch keine großartigen Auswirkungen auf das weitere Wetter. Jedenfalls an der Südküste. An der Nordküste konnten sich die Wolken schon mal am Gebirge festhängen.


Mi., 30.11.11

Unser letzter richtiger Urlaubstag war angebrochen. Wir genossen nochmal bei milden Temperaturen den herrlichen Blick von unserem Balkon auf das Meer, schlenderten ein wenig durch die Grünanlage des Galo-Resorts, nahmen einen Mittagssnack im Capoeiro-Pub unter freiem Himmel ein… - Was man halt so macht, Innenpool, Hotel Galosolwenn man wusste, dass es damit bald vorbei sein sollte und uns in Deutschland wieder kalte Dezember-Temperaturen und Regen erwarten würden. Aber bevor es an das leidige Thema Kofferpacken ging und alle Badesachen unerreichbar waren, nutzten wir noch den schön gestalteten Innenpool des Galo-Resorts mit Gegenstromanlage, Whirlpool und anschließendem Saunabereich.
Als sich schließlich der Tag dem Ende zu neigte und die Sonne im Meer versunken war, ließ sich das Einpacken der Urlaubssachen doch nicht mehr vermeiden. Plötzlich wurde ich aber von einem lauten Brummen aufgeschreckt. Wir schauten aufs Meer und sahen zum Greifen nah ein beleuchtetes AIDA-Kreuzfahrtschiff vorbeifahren. So dicht war noch kein großes Schiff an unserem Hotel vorbeigekommen. Da es sich um ein Schwesterschiff „unserer“ AIDAluna handelte, mit der wir in der Karibik waren, wurden gleich viele schöne Erinnerungen an unsere Kreuzfahrt wach.
Es half alles nichts, unser Urlaub auf Madeira war zu Ende.
Zum Abschluss des Reiseberichts noch eine kleine Zusammenfassung unser markantesten Eindrücke von 14 Tagen auf der Blumeninsel mitten im Atlantik: sehr grüne Insel (blühende Pflanzen aber auch hier im Winter nur eingeschränkt vorhanden), abwechslungsreich, Hauptstadt immer einen Besuch wert, ideales Winter-Fluchtziel, angenehmes Klima, an der Nordküste immer etwas bedeckter und kühler als an der Südküste, für einen reinen Badeurlaub wegen der Steinstrände nicht so geeignet (Tipp: Nachbarinsel Porto Santo mit langen Sandstränden), ideal für begeisterte Wanderer, tolles Hotel in einmaliger Lage (wenn es nicht gerade renoviert wird), tolles Revier für etwas erfahrene Motorradfahrer.
Aber Achtung Motorradfahrer: in der Hinsicht besteht auf dieser portugiesischen Insel Infektionsgefahr ;-))).


Viel Spaß noch beim Träumen ;-)
Gruß
Dirk

P.S.: Für Euer Feedback zum Reisebericht (Lob oder Tadel gern gesehen!) steht Euch das GÄSTEBUCH zur Verfügung.
Für Fragen zum Urlaub auf Madeira nutzt bitte unser MADEIRA-FORUM !!!


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