Reisebericht Lesbos 6 (ägäisches Meer)


Hinweis: da der Reisebericht recht lang geworden ist, wurde er in Unterkapitel aufgeteilt, die direkt angesprungen werden können!
Kapitel 1: Ankunft auf Lesbos (Molivos, Hotel Amfitriti, Eftalou)
Kapitel 2: Ambeila Beach, Golf von Kalloni, Molivos
Kapitel 3: Skala Sikamineas, Petra, Molivos
Kapitel 4: Kagia, Petra, Petri, Stypsi
Kapitel 5: Mythilini (Lesbos-Stadt), Moria (Aquädukt), Plomari
Kapitel 6: Molivos, Mythilini
Kapitel 7: Petrified forest (versteinerter Wald), Sigri, Skala Eressou (Sappho)
Kapitel 8: Petra, Molivos
Kapitel 9: Tsonia, Stypsi, Molivos, Abreise von Lesbos



Kapitel 6:

18.07.08
Nach einem Abstecher zur Post, die nur bis 14:00Uhr geöffnet hatte, machten wir uns einen Gammelvormittag am „Strand“ von Molivos, bevor es am Nachmittag noch mal nach Mytlilini gehen sollte. Strand deshalb in „…“, weil sehr kieselig und nur im hinteren Teil etwas sandig. Selbst im Meer lagen so 2-3m von der Molivos WatersportsWasserkante entfernt, noch reichlich Kiesel auf dem Grund. Erst im tieferen Bereich wurde der Untergrund wieder leichter begehbar, sandiger. Deshalb ließen sich auch interessante Studien betreiben, was die unterschiedlichen Methoden der Badelustigen betraf, ins Meer zu kommen, ohne wie auf heißen Kohlen rumzueiern. Unsere Variante mit dem aufblasbaren Schwimmreifen klappte ganz gut. – Wer auf Sunbeds und Sonnenschirm nicht verzichten wollte, der konnte diese für 7€ am Tag mieten. – Direkt neben diesem Strand befand sich die Strandbar des Hotels „Olive Press“ mit "open pool" und Wassersportmöglichkeiten (Ringe, Wasserski bzw. Fallschirme vom Motorboot gezogen, siehe Kostenübersicht). Gerade richtig, um dort unseren Hunger und Durst bei drei großen Sandwiches mit Cola für 17€ zu stillen. Durch die interessanten „Fallschirm hinter Motorboot“-Aktionen abgelenkt, verweilten wir länger als geplant. Und so machten wir uns erst gegenMythilin Castro 17:00Uhr auf den 60km langen Weg nach Mytilini.
Da auch unser Auto Durst hatte, bekam es noch „leckeres“ Super+ für 1,31€ den Liter. Auf der Fernstraße war kaum was los, ganz im Gegensatz zu dem Gewusel, das plötzlich in Mytilini auf uns einstürmte. Geparkt wurde, wieder kostenlos, in der Nähe des Hafens, von wo aus wir uns durch enge Gassen Richtung Ortskern orientierten. Dort belebten viele Fußgänger die Straßen, aber keine Autos, da die Haupteinkaufsstraßen um diese Tageszeit für den Auto- und Mopedverkehr gesperrt waren. Wer sich daran nicht halten wollte, der wurde selbst als Einheimischer von der Polizei zur Kasse gebeten. Das Angebot an Geschäften war hier bunt gemischt, von Mythilini GasseSchuhgeschäften - zur Freude von meiner Freundin ;-) – über Billigläden, Fleischereien, Obstläden, Schmieden bis hin zu Juwelieren war alles vorhanden. Uns reizte aber auch noch das Castro oberhalb des Hafens. Auf dem Hügel angekommen (im Sommer in der Mittagszeit zu Fuß nicht zu empfehlen, viel zu heiß), verwehrten uns mächtige Mauern den Einblick ins Innere der Burg. Die Öffnungszeiten waren leider nur von 08:30-15:00Uhr und somit blieben uns nur ein Gang die Mauern entlang und die Versuche, einen Blick auf Mythilini von hier aus zu erhaschen, was aufgrund der vielen großen Bäume des Pinienwaldes gar nicht so einfach war. Vereinzelt hatten wir aber einen tollen Blick auf den Hafen. Auf dem Weg zurück zur Haupteinkaufsstraße von Mythilini verschlug es uns in verwinkelte enge Gassen, die teilweise nur zu Fuß ein Weiterkommen ermöglichten und richtig urig waren. So durfte man sich hier nicht wundern, wenn sich z.B. vor einer Haustür ein alter Mann in seinem Schlafanzug auf einem Stuhl ausruhte.
Hunger machte sich breit, aber irgendwie war keine Taverne in Sicht. Dafür entdeckten wir manchmal in der direkten Nachbarschaft der Haupteinkaufsstraße mit ihren gut erhaltenen Häusern dem Verfall preisgegeben Gebäude. Schließlich hatten wir aber Glück. Direkt an einer kleinen Kreuzung fanden wir eine nett aussehende Taverne (fast nur von Männern besucht), deren Tische und Stühle teilweise weit auf der Straße standen. Aber kein Problem. Man hatte uns ja gesagt, dass die Sperrung der Haupteinkaufsstraßen bis 22:00Uhr andauern würde. Da die Speisekarte aber nur in Griechisch war, folgten wir den Lockungen des freundlichen Tavernenbetreibers in die Küche, wo wir mit Händen und Füßen unsere Bestellung aufgaben: 3x Stifado frisch vom Grill mit Kartoffeln und Chips. Das Essen kam auch bald, aber ohne Kartoffeln. Na ja, dann war unsere Zeichensprache wohl etwas zu kryptisch gewesen. Während wir so aßen, kam Mythilini Fußgängerzoneab und zu mal ein Auto und quetschte sich aus der kleinen Seitenstraße heraus an uns vorbei, 5cm von der Stuhllehne entfernt. Komisch, es war doch erst kurz vor 21:00Uhr. Plötzlich schlossen auch immer mehr Geschäfte und die Autos auf der Hauptstraße fuhren immer zahlreicher. Na dann hatte man uns wohl falsch informiert, und schon um 21:00Uhr war Geschäftsschluss und Autofreigabe auf der Einkaufsstraße. Merkwürdig früh für eine südländische Hauptstadt einer Ferieninsel. Uns wurde es jedenfalls zu gefährlich auf unseren Stühlen und so machten wir uns auf in Richtung Hafen. Manchmal haben die Griechen schon merkwürdige Parkplätze für ihre Mopeds, mitten in einer Fleischerei in der Nähe der Theke (?). Im Hafenbereich mit seinen Tavernen war jetzt vielleicht ein Trubel. Es war kaum möglich, die Straßenseite zu wechseln. Dies hielt uns aber nicht davon ab, an einem kleinen Platz in eine der gut besuchten Tavernen einzukehren. Bei Tavli (Backgammon), einem Glas Wein und Cola Mythilini Hafen bei Nachtgenossen wir die Wärme des Abends.
Kurz vor Mitternacht erreichten wir das Auto wieder. Jetzt kam erneut die Frage: wo ist die verdammte Straße nach Kalloni? Nach etwas Verfahren in dem Einbahnstraßensystem hielten wir in der Nähe des Hafens am Straßenrand an und grübelten. Klopf, klopf an der Scheibe. (???). Jemand hatte wohl unsere Ratlosigkeit bemerkt und gab uns in gutem Englisch wertvolle Tipps, um wieder aus Mythilini herauszufinden. Nett und unaufgefordert hilfsbereit, aber so was ist uns auf griechischen Inseln schon öfter widerfahren. Je weiter wir uns nun vom Zentrum entfernten, desto leerer wurden die Straßen. Und auch dunkler und serpentinenreicher. Teilweise nicht ganz ungefährlich, besonders da die Straßen so frei waren und einen irgendwann das Kurvenfieber packte. Also trotzdem immer schön langsam fahren ;-). Nachdem wir noch in Petra die dunklen aus der Fahrbahn hervorstehenden Gullis sicher umfahren hatten, erreichten wir gegen 01:00Uhr das Hotel. Ach ja, das Auto mussten wir heute ja auch noch abgeben. Aber kein Problem. Der Chef vom Hotel Amfitriti war noch wach und so konnten wir den Autoschlüssel bei ihm hinterlegen. Nach etwas Wein und Bier gegen die trockenen Kehlen, fielen uns gegen 02:00Uhr erschöpft die Augen zu.


19.07.08
Trotzdem wir, nach dem anstrengenden Vortag, heute mal ohne Wecker wach wurden, reichte es noch für ein Frühstück im Hotel. Danach folgte ein fauler Tag am Pool (inklusive dem 1. Stromausfall in diesem Urlaub), denn wir wollten uns ja auch mal entspannen und nicht nur auf Achse sein. Vor dem gemütlichen, leckeren Abendessen auf der Dachterrasse der Taverne „Gato“ mit tollem Ausblick auf die Bucht und das Meer, kaufte meine Freundin in einem der kleinen Lädchen bei Daniel (wie wir ihn nannten, obwohl er gerade nicht sein Handtäschchen dabei hatte) noch etwas Modeschmuck.



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