Reisebericht Lesbos 9 (ägäisches Meer)


Hinweis: da der Reisebericht recht lang geworden ist, wurde er in Unterkapitel aufgeteilt, die direkt angesprungen werden können!
Kapitel 1: Ankunft auf Lesbos (Molivos, Hotel Amfitriti, Eftalou)
Kapitel 2: Ambeila Beach, Golf von Kalloni, Molivos
Kapitel 3: Skala Sikamineas, Petra, Molivos
Kapitel 4: Kagia, Petra, Petri, Stypsi
Kapitel 5: Mythilini (Lesbos-Stadt), Moria (Aquädukt), Plomari
Kapitel 6: Molivos, Mythilini
Kapitel 7: Petrified forest (versteinerter Wald), Sigri, Skala Eressou (Sappho)
Kapitel 8: Petra, Molivos
Kapitel 9: Tsonia, Stypsi, Molivos, Abreise von Lesbos



Kapitel 9:

22.07.08
Letzter richtiger Urlaubstag: Grit wollte heute einen „Lese- und Beinebaumeltag“ einlegen und ließ sich am Ende des Hafens von Molivos in den schweren Sesseln Molivos Cocktaibar am Hafender „Havanna Bar“ bei einem kühlen Getränk und dezenter Beachmusik nieder. Sebastian und ich schwangen uns auf die Enduro und düsten über Skala Sikamineas Richtung Tsonia im Norden von Lesbos. Unser Bike-Vermieter hatte uns den Tipp gegeben, dass dort noch ein schöner feinsandiger Strand sein sollte, was ja nach unseren bisherigen Erfahrungen recht selten auf Lesbos der Fall war. Kurz hinter der Tankstelle am Ortsausgang von Molivos kam uns plötzliche eine Frau auf einem Esel entgegen. Etwas später weitere 20 Esel und eine Menschenansammlung, die scheinbar auf weitere Esel als Transportmittel nach Molivos wartete. Zwar nicht so schnell wie unser 50PS Motorrad, aber bestimmt eine interessante Erfahrung für alle, die mal ein traditionelles Fortbewegungsmittel auf einer griechischen Insel kennenlernen wollten.
Mit dem Erreichen des höchsten Punktes der Straße bot sich uns ein toller Blick über die Küste und auf das nicht weit von Lesbos entfernt gelegene türkische Festland. Schließlich nahmen wir auf der Hauptstraße nach Mytilini den Abzweig Richtung Klio. Kurz hinter dem Dorf sollte uns laut Straßenkarte (Stand: 2007) eine Schotterpiste erwarten, stattdessen Bucht von Tsonia, Lesbosrollten wir über eine gut ausgebaute Asphaltstraße. Doch plötzlich wurde es schmaler und der Asphalt wich doch noch Schotter. Na, dann sollte ich als begeisterter Endurofahrer doch noch auf meine Kosten kommen. Nichts da, nach 200m war die Straße bis fast zum Strand von Tsonia wieder befestigt. Sehr merkwürdig, oder einfach nur griechische Bauweise?
Wie von dem Bike-Vermieter versprochen, bestand der Strand wirklich aus feinem Sand. Die Bucht selbst war sehr ruhig: vielleicht 20 Sonnenhungrige lagen an dem langen Strand mit den im hinteren Bereich Schatten spendenden Tamariskenbäumen. Wir besuchten die einzige einfache Taverne und mussten leider feststellen, dass die Speisekarte mehr im Angebot hatte, als man tatsächlich bestellen konnte. Wenn es auch kein Souflaki mehr gab, so wenigstens einen großen griechischen Salat. Der war o.k. und etwas falsch machen konnte man mit so einer Bestellung eigentlich nie.
Um nicht wieder den gleichen Weg zurückzufahren, wählten wir die kaum befahrene Strasse, die uns über Stypsi nach Molivos führen sollte. Nach etlichen Kurven legten wir bei einer kleinen Kapelle einen Zwischenstopp ein. Mit dem Ausschalten des Motors wurden wir umgeben von absoluter Stille, die nur von dem Zirpen der Zikaden und dem Geläut der Ziegenglöckchen unterbrochen wurde. Den Blick konnte man weit über das Hinterland bis hin zum Golf von Kalloni schweifen lassen. Als wir schließlich Stypsi erreichten, wurde die Straße ziemlich schmal. Links und rechts saßen wieder alte Männer auf ihren Stühlen vor den Häusern und musterten uns interessiert. Ein (1) stehendes Auto sorgte hier schon für Molivos Taverne "Olive Press", Lesboseinen Stau und kein Fortkommen, weder aus der einen noch aus der anderen Richtung, war mehr möglich. Und Griechen ließen gerne mal ihr Auto da stehen, wo sie gerade waren, um ein Quätschchen mit Bekannten zu halten. Aber wir saßen ja auf einem Motorrad und so ging die Fahrt weiter bis zum Hotel Amfitriti in Molivos, wo uns etwas ganz Blödes erwartete: Koffer packen. Igitt! Nachdem diese negative Begleiterscheinung eines sich zur Ende neigenden Urlaubes erledigt war, wollten wir noch mal richtig schön essen gehen. Ziel: Taverne des Hotels „Olive Press“. Der Chef, wieder am Eingang zur Terrasse bei seinem großen Ouzofass stehend, erblickte uns sofort und wollte uns gleich einen Tisch anbieten. Doch Moment, da fehlte doch noch was! Er ging noch mal zurück und schenkte uns erst mal einen Ouzo aus seinem Fass ein. Danach „durften“ wir an einem Tisch direkt am Meer platz nehmen ;-). Das Essen schmeckte wieder vorzüglig (bei mir war es Chicken-Filet) und die Stimmung war ausgeglichen und fröhlich. Das spätere Abräumen der Teller war dann schon fast eine kleine Show, initiiert vom Chef des Hauses. Er warf einfach die Teller seinen Kollegen zu, was, von Scheppern begleitet, nicht immer so klappte, und fing dabei an, zu singen und zu tanzen. Zum Abschluss unseres Urlaubs auf Lesbos wurde uns also noch ein griechischer „Teller-Tanz“ mit Gesang geboten. Ob der auch einen folkloristischen Hintergrund hatte? ;-)
Nach einem Absacker an unserem Hotel-Pool fielen wir dann gegen 01:00Uhr müde ins Bett.


23.07.08
Abreisetag: Frühstück bis 10:00Uhr, gammeln bis 12:00Uhr, Zimmer räumen. Mist.
Da uns laut Wetterbericht in Deutschland nicht ein so toller Wetter wie hier erwarten sollte, hatten wir die kurzen Sachen bereits in den Koffer gepackt und mussten uns nun in lange Hosen zwängen (ganz schön warm bei diesen Temperaturen). In dieser ungewohnten Bekleidung fuhren wir zum Abschiednehmen mit unseren Bikes noch ein letztes Mal zum Hafen in die Havanna Bar.
Gegen 14:15Uhr wurden unsere Koffer mit einem Hyundai Van abgeholt und 200m weiter an der Hauptstraße bei einer Bushaltestelle abgestellt. Ein letzter Gruß noch vom freundlichen Verleiher von Euro Motors und wir leisteten unseren einsam an der Straße stehenden Koffern Gesellschaft. Schließlich kam der Reisebus. Aber er kam nicht sehr weit. Bald nachdem er die gefährlichen Serpentinenstrecke hinter sich gebracht hatte, gab es einen ohrenbetäubenden Knall. Bei einem Halt stellte sich heraus, dass einer der hinteren Zwillingsreifen geplatzt war. Danach ging es nur noch mit Tempo 30 weiter in Richtung Flughafen. Bis endlich eine Tankstelle auftauchte, wo der Reifen in kurzer Zeit gewechselt wurde. Würden die andern Reifen die letzten 14km bis Mytilini Airport halten? Ab jetzt ging aber alles glatt und so schwitzten wir schließlich bei 37Grad im Schatten vor der Abfertigungshalle. In Deutschland sollten uns ja nur noch 21Grad mit zeitweiligen Schauern erwarten.
Aber am Wochenende sollte das Wetter besser werden. Warten wir es mal ab…


Viel Spaß noch beim Träumen ;-)
Gruß
Dirk

P.S.: Für Euer Feedback zum Reisebericht (Lob oder Tadel gern gesehen!) steht Euch das GÄSTEBUCH zur Verfügung.
Für Fragen zum Urlaub auf Lesbos nutzt bitte unser Lesbos-FORUM !!!



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