Reisebericht Thassos (Nord-Ägäis)



Hinweis: da der Reisebericht recht lang geworden ist, wurde er in Unterkapitel aufgeteilt, die direkt angesprungen werden können!
Kapitel 1: Anreisetag, Kavalla, Fähre, Hotel
Kapitel 2: Potos (Motorrad), Limenaria, Psili Amos, Sun Beach
Kapitel 3: Theologos, Wasserfall Lakkos Kastrinon, Kastro, Potos
Kapitel 4: Ruhetag, Motorrad-Tausch, Abendessen in Theologos
Kapitel 5: Bergwerk, Kloster, Paradise Beach, Marmor bei Alyki
Kapitel 6: Jet Ski (Albatros), Potos, Wein am Strand
Kapitel 7: Limenaria, Metallia Beach, Pefkari
Kapitel 8: Maries, Skala Marion, Limenaria, Potos
Kapitel 9: Limenas/Thassos-Stadt, Skala Prinos, Limenaria
Kapitel 10: Strandtag oder „eine kleine Odyssee“
Kapitel 11: See von Maries, Gipfeltour zum Ipsarion, Kastro
Kapitel 12: (Mikros-/Megalos-) Prinos, Sk. Kallirachis, Limenaria
Kapitel 13: Paradise B., Sk. Potamia, Kr. Ammoudia, Panagia
Kapitel 14: Abreisetag


Kapitel 9: Limenas/Thassos-Stadt, Skala Prinos, Limenaria

29.07.05 Freitag
Es wurde ein heißer Tag. Schon morgens um 11:00 Uhr waren es über 30 Grad. Nach einem kurzen Zwischenstopp bei der Bank in Limenaria (Banken haben auch hier am Wochenende geschlossen) erreichten wir nach ca. 1 Stunde Fahrt bei kräftigemalter Hafen in Limenas, Thassos Wind über die westliche Küstenstraße den Hauptort der Insel, Thassos-Stadt oder besser Limenas. Am alten Kriegshafen, der heute von Fischerbooten genutzt wird, machen wir Pause in einer Taverne mit Blick auf die kleine Werft und das am Hang liegende alte Amphitheater. Mittlerweile sollten es über 39 Grad sein. Dies wussten wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht und darum machten wir uns auf, über einen serpentinen- und stufenreichen Laternenpfad hinauf zum Amphitheater zu steigen. Wohlweislich aber mit einer neuen Flasche Wasser bewaffnet. Nichtdestotrotz war fast alle 15 Stufen eine Pause fällig. Nachdem wir dann noch irgendwie an dem Theater vorbeigelatscht waren (die Sicht vom Hafen täuschte uns eine andere Lage vor), es immer nur bergauf ging und immer heißer wurde, gab Grit schließlich Weg zum Kastro von Limenas, Thassosgeschafft auf. Mich hatte der Ergeiz gepackt und ich tigerte allein weiter einen schmalen Pfad hinauf. Als ich dann aber auf eine kleine Kirche traf, von der man einen weiten Blick über die Nordküste von Thassos und aufs Festland hatte, wurde mir endgültig klar, dass wir wirklich beim Amphitheater vorbeigelaufen sein mussten, zumal man von der Kirche aus schon das auf dem Berg liegende Kastro sehen konnte. Weil ich Grit nicht so lange warten lassen wollte und es auch immer heißer wurde, machte ich kehrt. Nebenbei gesagt, das Kastro soll aber einen Besuch lohnen, aber dabei auf Temperaturen und Kreislauf achten, Wasser mitnehmen! Beim Abstieg fielen uns wieder die komischen Holzkontainer auf, die innen wieBlick auf Limenas, Thassos Umkleidekabinen aussahen. Verflucht, das Theater musste doch hier irgendwo sein. Stimmte. 30 Meter entfernt lag es dann und zu allem Übel ... wegen „Restaurierungsarbeiten geschlossen“. Grmpf. Also wieder die zig Stufen runter zum Hafen, nur versüßt durch den tollen Blick über Limenas. Am Hafen angekommen wurde eine neue Wasserflasche fällig. 1,5 Liter scheinen bei den Temperaturen in 1 Stunde zu verdunsten. Mit Hilfe einer Wasserstelle (Kopf unter Wasser gehalten) waren wir wieder etwas erfrischt und besuchten nun das Asperon, eine antike Ausgrabungsstätte, die uns aber nicht so vom Hocker haute, zumal wenn man sie z.B. mit antiken Relikten auf Rhodos verglich. Ansonsten war der meernahe Bereich von Limenas sehr touristisch eingerichtet, was sich in dem Angebot der zahlreichen Geschäfte in der Fußgängerzone widerspiegelte. Da lockten uns doch mehr die kleinen Gässchen. Und siehe da, hier ging es schon wesentlich griechischer zu: interessante Wohnhäuser der Einheimischen, schöne Plätze (u.a. auch Platz des Herakles mit liegenden Säulen). Nach einer weiteren Pause in eine Hafentaverne in der Nähe des Fähranlegers mit Sicht auf eine Delphin-Skulptur aus Marmor machten wir uns auf den Weg zum Bike. Die Rückfahrt führte uns vorbei am Hotel Coral (bei Skala Rachoni, recht einsam Sonnenuntergang au f Thassoszwischen Olivenbäumen gelegen, schöne Holzbalkone und Pool), dem direkt am Meer liegenden 4 Sterne Hotel Ilio Mare Beach (recht schöne Hotel- und Strandanlage, Speisesaal etwas Kantinenoptik) und durch weitere Olivenhaine Richtung Skala Prinos. In der Nähe einer Werft setzten wir uns am kieseligen Strand auf eine Bank und genossen die ruhige Vorabendstimmung. Auf halber Strecke von hier aus zum Hotel hielten wir noch mal an, da die Sonne sich schon langsam dem Horizont näherte und ein traumhaftes Licht über dem Meer erzeugte. So etwas durften wir nicht einfach so während der Fahrt verstreichen lassen. Wir sogen den beeindruckenden Anblick der langsam in der Ägäis versinkenden Sonne in uns auf. In dem glitzernden Widerschein der Sonne auf der Meeresoberfläche malte sich manchmal auch eine Silhouette der vor der Insel liegenden Bohrinseln ab. Es war einfach einAbendessen in Limenaria, Thassos einmaliger Sonnenuntergang, untermalt von den Farben der Ägäis. - Weil es nun schon ziemlich spät war, beschlossen wir, sofort in Limenaria in der Taverne des Hotels Agali (mit der netten Chefin) zu Abend zu essen (Hauptgerichte zwischen 5 und 6€/Person; Essen für 2 mit Souflaki, Hackbällchen, Traubensaft, Soda, Cola und Trinkgeld zusammen 20€). Wieder im Hotel ließ ich erst mal an unserer Pool-Bar zwei „nach-dem-Fahren-Biere“ die Kehle herunterrinnen. Hmmm, das schmeckte und zischte richtig. Unterhalb des Tisches hatten auch andere ihren Spaß: die Mücken, die meine nackten Beine wohl auch sehr schmackhaft fanden. Mittlerweile war es fast 01:00 Uhr und immer noch 29 Grad Außentemperatur. Unsere Nachtruhe im Zimmer begann dann mit dem heftigen Gluckern der auf Hochtouren laufenden Klimaanlage unserer Nachbarn. Auch ein kräftiges Schnarchen, wie von einem Walross, aus einem anderen Zimmer war nicht zu überhören ;-).
Eigentlich wollten wir morgen mit unseren Bekannten nach Kavalla zu einem besonderen Markt fahren. Aber als wir hörten, dass wir dann um 06:00 Uhr hätten aufstehen müssen, sagten wir doch lieber ab und planten stattdessen einen längeren Schlaf und einen Strandtag für morgen. Wir hatten ja schließlich Urlaub ...


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