Reisebericht KORFU (ionisches Meer)
Hinweis: da der Reisebericht recht
lang geworden ist, wurde er in Unterkapitel aufgeteilt, die direkt
angesprungen werden können! |
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Kapitel 1: Ankunft auf Korfu (Acharavi, Hotel
Panos) Kapitel 2: Acharavi (Lemon-Garden), Rhoda Sunriders Kapitel 3: Sidari, Longa Beach, Cap Drastis Kapitel 4: Acharavi, Almyros Beach, Kassiopi Kapitel 5: Sidari (Canal d' Amour), Avliotes, Ag. Stephanos, Arila Kapitel 6: Paleo Perithia, Kassiopi, Acharavi (Sun Set Taverne) |
Kapitel 7: Acharavi (Hotel Panos, Sun Set Taverne) Kapitel 8: Angelokastro, Paleokastritsa Kapitel 9: Cap Drastis, Pantokrator Gipfel Kapitel 10: Achilleion, Moni Vlacherna, Kerkyra (Korfu-Stadt) Kapitel 11: Kerkyra, Pelekas (Glifada Beach, Kaiser's Throne) Kapitel 12: Almyros Beach, Rhoda, Abreise |
Kapitel 6:
19.07.07:
Ergebnis der Tagesplanung beim Frühstück: erstes Ziel war eine Fahrt
in das aus Ruinen auferstandene Dorf Paleo Perithia. Also
Sachen auf den Roller und das Motorrad gepackt und los. Von der Küstenstraße
in Richtung Kassiopi mussten wir vor einer Tankstelle rechts abbiegen. Über
eine abwechselungsreiche Straße mit zahlreichen Serpentinen fahrend,
gewannen wir schnell an Höhe. Zuerst
bot sich „nur“ ein toller Blick über die Küste, kurze
Zeit später auch auf den höchsten Berg von Korfu, den Pantokrator.
Hier endete dann auch plötzlich der Asphalt auf der Straße und
über eine kurze Schotterpiste erreichten wir schließlich das Ruinendorf
Paleo Perithia. Es war heiß und kaum ein Lüftchen rührte sich.
Aber in die Taverne direkt am Anfang der Siedlung wollten wir nicht. Dort
waren gerade Teilnehmer einer Jeep-Tour eingefallen, die sich lautstark gegenseitig
zuprosteten. Yamas! Yamas! Also gingen wir auf Erkundungstour zwischen den
verfallenen Häusern. Erstaunlicherweise fanden wir neben Natursteinhäusern,
in denen man einen guten Blick auf den Himmel hatte, auch solche mit Dach
und neuen Isolierglas-Fenstern. Hier begann wohl der Auferstehungsprozess
des Dorfes. Einen kleinen versteckt gelegenen Souvenirladen gab es auch schon.
Etwas unterhalb des Ladens stießen wir auf zwei weitere geöffnete
Tavernen. Wir entschieden uns für das „Foros“, weil man dort
schön unter Weinlaub im Schatten
sitzen
konnten. Die Speisekarte war für solch einen Ort erstaunlich reichhaltig.
Wir bestellten uns aber nur Kleinigkeiten wie griechischen Bauernsalat, Bratwürstchen
nach griechischer Art und Getränke. Sebastian staunte nicht schlecht,
als er das Würstchen bekam. Es sah schon etwas anders aus, als die ihm
sonst bekannten Bratwürste. Na egal, die Bratwurst schmecke, wie auch
das restliche Essen, lecker und zudem war noch alles hausgemacht und günstig.
Unsere mittlerweile eingetroffenen deutschsprachigen Tischnachbarn empfahlen
uns dann auch noch den Zaziki, den wir uuuunbedingt probieren sollten. Auch
wenn wir es nicht mehr gemacht haben, die Taverne „Foros“
können wir empfehlen. Besonders auch, weil der Besitzer Thomas, ein ehemaliger
Elektro-Ingenieur, und seine Frau den Besucher noch ursprüngliche griechische
Gastfreundschaft spüren lassen. Zum Abschied malte er sogar jeder Gäste-Runde
ein persönliches Abschiedskärtchen mit dem Abbild seiner Taverne.
Bevor wir gingen, ließen wir uns zur Sicherheit von Thomas noch den
Weg zu unserem nächsten Ziel beschreiben, den "Megali-Grava"
Höhlen. Der Straße führte uns zurück nach Loutes und
dort rechts ab. Über Serpentinen ging es steil bergauf bis plötzlich
der Motor vom Roller meiner Freundin abstarb. Die Tanknadel hatte bis
dahin noch ¼ voll angezeigt, aber er wollte einfach nicht mehr anspringen.
Was lernten wir daraus? Verlass Dich auf keine Tankanzeige fremder Fahrzeuge!
Also musste ich alleine weiter auf Höhlenentdeckung. Nach einigen weiteren
Serpentinen endete die mittlerweile zum Feldweg gewordenen Straße zwischen
Felsbrocken und Gestrüpp. Von Höhlen war aber weit und breit nichts
zu sehen und durch das trockene Unterholz wollte ich nicht laufen. Mein wusste
ja nie, ob sich hier nicht Schlangen wohlfühlten, von denen auch auf
Korfu manche giftig sind. Außerdem wartete meine Familie etwas weiter
unten und so fuhr ich zurück, aber nicht ohne bei der Abfahrt noch den
weiten Blick auf die Lagune von Limni Antiniotissa zu genießen. Der
Roller sprang immer noch nicht an. Gut, dass wir vorher fast nur bergauf gefahren
waren, so wurde der Roller jetzt bergab im wahrsten Sinne des Wortes zum Roller.
Irgendwann sprang er nach langem Orgeln des Anlassers dann doch wieder an.
Wo war die nächste Tankstelle? Glücklicherweise lag sie direkt hinter
der Einmündung auf die Hauptküstenstraße.
Frisch aufgetankt gings nach Kassiopi und in die Wave Bar
am Hafen. Bei Milchshakes (4€) und Kola (2€) ließen wir die
Stimmung im Hafen und die Aussicht bis nach Albanien auf uns wirken. Da die
Kids noch in den Pool wollten machten wir uns nach einer Weile auf den Rückweg
nach Acharavi zu unserem Hotel. Dort angekommen, war unser Erkundungshunger
noch nicht gestillt, und sobald wir die
Kids am Pool „abgeliefert“ hatten, wollten wir noch herausfinden,
was sich hinter dem Hinweisschild „Sun Set Taverne“
verbarg (stand in einer Seitenstraße, Nähe Kreisverkehr).
Also fuhren wir mit der Suzuki wieder los. Die Straße schlängelte
sich schön durch einen dichten Wald und etwas später wurden die
für Korfu wohl obligatorischen Serpentinen immer steiler und enger. Die
650ccm³ der Enduro zahlten sich mal wieder aus. Schließlich erreichten
wir eine Taverne, die uns aber nicht so ganz gefiel, da sie hinter einem Hügel
lag und der Blick nur Richtung Albanien und auf Wald viel. Weiter oben am
Berghang entdeckten wir aber noch eine weiter Taverne. Das musste die Sun
Set Taverne sein. Bevor wir auf deren Parkplatz unser Bike abstellen konnten,
mussten wir nur noch eine sehr steile Zufahrt überwinden. Aber
beim Betreten der Tavernenterrasse fiel uns nur noch ein Wort ein: atemberaubend!
Soooo einen traumhaften Blick hatten wir auf Korfu noch nicht gesehen. Und
das nicht weit weg von unserem Hotel! Wir mussten (!) hier einfach auf einen
Drink verweilen. Bei langsam untergehenden Sonne lag uns die komplette Bucht
von Rhoda bis Limni Antiniotissa mit den davor liegenden Inseln zu Füssen.
Rechts war Albanien zu sehen und blickte man nach links, so reichte der Blick
weit ins stark bewaldete Hinterland von Korfu. Hier mussten wir auch mal zu
Abend essen, obwohl natürlich ein kleiner „Bella vista“-Aufschlag
in der Speisekarte zu verzeichnen war.
Für heute Abend stand aber ein Abendessen in der "Fuego-Bar"
am Strand von Acharavi auf dem Programm. Auch hier war die Atmosphäre
nett und bei Meeresrauschen und guter Musik bestellten wir für ca. 37€
neun Getränke und vier Essen (Lasagne, Hänchen mit Nudeln, Riesenhamburger,
normaler Hamburger mit Pommes Frites). Es schmeckte gut und war wirklich reichlich
für den Preis.
Mit einer noch schnell im Ort gekauften Flasche Wein zogen wir uns dann auf
unseren Balkon zurück und ließen den Tag ausklinken. Die Nachtruhe
war ungestört, da wir vor dem Schlafengehen wieder alle Fenster und Türen
geschlossen hatten (keine Mücken).