Reisebericht Lefkas (ionisches Meer)



Hinweis: da der Reisebericht recht lang geworden ist, wurde er in Unterkapitel aufgeteilt, die direkt angesprungen werden können!
Kapitel 1: Ankunft auf Lefkas (Agios Nikitas)
Kapitel 2: Erkundung der Umgebung von Agios Nikitas
Kapitel 3: Pefkoulia-Beach, Kathisma-Beach
Kapitel 4: Lefkada, Faneromeni Monastery
Kapitel 5: Milos-Beach, Sunset + Abendessen am Kathisma-Beach
Kapitel 6: Lefkada, Gewitter am Milos-Beach
Kapitel 7: Lefkada, Agios Ioannis
Kapitel 8: Egremnoi-Beach

Kapitel 9: Nidri, Wasserfälle bei Rachi
Kapitel 10: Agios Nikitas, Baden am Kathisma Beach
Kapitel 11: Cape Kyras (Doukato), Porto Katsiki
Kapitel 12: Abschied von Lefkas


Kapitel 11: Cape Kyras (Doukato), Porto Katsiki



Do., 27.09.2012

Unser Urlaub neigte sich ja leider so langsam dem Ende zu, aber wir wollten noch zur äußersten Südspitze von Lefkas, dem Kap Doukato fahren. Also tankten wir, da es bis zu Kap Doukato, Lefkasunserem Ziel keine weitere Tankstelle mehr geben würde, nochmal kurz hinter unserem Ort "Agios Nikitas" das Motorrad voll und machten uns bei 29 Grad und herrlichstem Sonnenschein die Westküste entlang auf den Weg nach Süden. Auf der Höhe von Komilio mußten wir wieder den Abzweig nach Dragano bzw. Athani nehmen, ansonsten hätte uns die gut ausgebaute Straße weiter durch das Hinterland Richtung Vasiliki geführt (Anmerkung: in dem südlichen Küstenort befindet sich erst wieder eine Tankmöglichkeit, war aber nicht auf unserer Route. Außerdem soll es dort einen kleinen flach abfallenden Sandstrand geben).
Vorbei an Kap Doukato, Lefkasden Hinweisschildern zum Egremni-Beach und nach Porto Katsiki folgten wir ca. 22km lang (ab Komilio) der kurvigen und landschaftlich reizvollen Küstenstraße, die immer wieder einen schönen Blick über die Steilküste bot und bis zu unserem Ziel, dem Leuchtturm am Kap Doukato, durchgehend asphaltiert war. Im Jahre 2007 war das noch anders, wie man in unserem Lefkas-Forum sehen kann.
Den Leuchtturm sehen hieß aber auch jetzt noch nicht, den Leuchtturm auch erreicht zu haben. Bevor wir das Ende der Straße erreicht hatten, lagen noch etliche Kurven vor uns.
Da die Wetterbedingungen günstig waren und kaum Dunst die Sicht behinderte, hatten wir dann von der Spitze des Kaps einen prima Rundumblick: im Süden waren die Ausläufer der Nachbarinseln Keffalonia und Ithaki zu sehen, hinter uns lagen die bewaldeten Bergrücken von Lefkas und nach hin Nordosten öffnete sich die weite Bucht von Vasiliki (s. auch Video in unserer Lefkas-Filmgalerie). Auf der Westseite fiel der Felsen fast senkrecht 60 Meter tief ins Meer ab. Ein hoher Schutzzaun bewahrte aber zu Waghalsige vor einem Absturz in die tiefblauen Fluten. Ansonsten hatte der Felsen zeitgeschichtlich gesehen einen recht zweifelhaften Ruf. Laut einem Mythos soll sich als erste die Göttin Aphrodite aus Liebeskummer von dem Felsen in die Tiefe gestürzt haben. Auch die größte Dichterin des Altertums "Sappho" soll, so sagt es die Legende, am "Lefkadischen Felsen" den Freitod wegen unerfüllter Liebe gewählt haben.
Wir zogen es vor, im Schatten des Leuchturms den Blick, die Einsamkeit und die Stille zu genießen und uns mit einem Snack und Wasser aus unserem Rucksack wieder fit für die Weiterfahrt zu machen.
Porto Katsiki, Lefkas Da wir heute gut in der Zeit lagen, beschlossen wir, auf der Rückfahrt noch einen Abstecher nach Porto Katsiki zu machen. Nach ca. 10km erreichten wir die Abzweigung. Die Straße schlängelte sich langsam von dem Bergrücken hinab, bis sie plötzlich sehr steil wurde und mich enge Spitzkehren zwangen, im ersten Gang und mit kräftigem Bremseneinsatz zu fahren. Bevor jedoch die Arme Porto Katsiki, Lefkas (Griechenland)schlaff wurden (war zwar nur ein kurzes Stück, aber wer schon mal mit einem Bike und zwei Personen im Schritttempo steil bergab gefahren ist, weiß wovon ich spreche), erreichten wir das Ende der Straße und den Parkplatz. Drei Tavernen direkt an der Abbruchkante der Steilküste luden zum Verweilen ein und boten einen traumhaften Blick auf die geschütze Bucht von Porto Katsiki mit dem türkis schillernden Meer. Das mußten wir erst mal in Ruhe genießen. Also kehrten wir ein und bestellten uns etwas zu trinken, einen Hamburger und ein Sandwich. Der Hamburger war essbar, aber das Sandwich war extrem dröge. Nicht zu empfehlen.
Porto Katsiki, LefkasVon den Tavernen aus mußte man nur noch ca. 75 Stufen bis zu dem unterhalb der steil in den Himmel ragenden Felswand liegenden Strand gehen. Ein Klacks, wenn man bedachte, daß es beim Egremni-Beach 340 Stufen bis zum Meer waren. Die Bucht war schon sehr verlockend, der Strand zwar recht schmal aber dafür relativ lang. In der Hauptsaison könnte das dann schon manchmal eng werden (Vermutung). Heute hatten wir aber keine Badesachen mit, darum ließen wir nur die Seele baumeln, schauten auf das weite Meer und lauschten der leisen Musik (s. auch Video in unser Lefkas-Filmgalerie).
Bevor wir den Rückweg antraten, machte ich noch eine kurze Erkundung vom Parkplatz aus über einen schmalen Grat zur Spitze eines Felsvorsprunges. Der ca. 1m breite Weg war zwar mit einem Geländer gesichert, aber fallen lassen durfte man hier nichts, da es links und rechts nur senkrecht runter ging. Dafür hatte man aber einer schönen Blick quasi von der Meerseite aus auf die Bucht von Porto Katsiki und das Hinterland bzw. auf die nördlich liegende Steilküste mit den vom Meer ausgewaschenen Höhlen.
Genug gesehen, denn wir wollten schließlich vor Sonnenuntergang wieder am Hotel sein. Also, ab auf das Motorrad und die steilen Spitzkehren wieder hochgefahren. Glücklicherweise war die Führung der Straße bergauf anders als bergab (die Einbahnstraße auf dem letzten Stück hatte ich bei der konzentrierten Abfahrt gar nicht bemerkt). Die Kurven entpuppten sich als nicht so steil und nicht so eng, und so erreichten wir ohne große Anstrengungen wieder die oberhalb verlaufende Küstenstraße. Jetzt lagen nur noch ca. 25km bis zu unserem Hotel in Agios Nikitas vor uns. Dies erreichten wir mit der untergehenden Sonne, die seit dem Gewitter vor sieben Tagen, die Luft jeden Tag mehr und mehr aufgewärmt hatte, was sich auch beim Abendessen in unserer Lieblingstaverne "Klimataria" auswirkte. Wir konnten in Ruhe bei noch fast 24 Grad essen, ohne daran denken zu müssen, etwas Wärmendes überzuziehen. Was lag da näher, als am Meer später noch einen Absacker zu trinken. Im "Captain's Corner" trafen wir dann noch andere Urlauber aus unserem Hotel und beim Erfahrungsaustausch (sie fuhren seit 40 Jahren nach Griechenland), Rotwein und Ouzo wurde es spät. Sehr spät, bis wir gegen 02:00 Uhr müde ins Bett fielen.
Aber es war ein schöner Tag ;-).



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