Mi., 19.09.2012
Der Tag begann wieder mit herrlichem Sonnenschein und warmen Temperaturen.
Nach dem Frühstück genossen wir, daß wir Urlaub und
einfach mal Zeit hatten. Ganz wie der „Jever-Mann“,
der sich in die Düne fallen läßt und die Ruhe genießt
(sollte jetzt keine Schleichwerbung sein).
Schließlich machte ich mich dann aber doch gegen Mittag auf,
den hinter dem Hotel, auf der anderen Seite des Bergrückens,
liegenden „Milos-Beach“ zu erkunden.
Ein kleines blaues Törchen neben unserem Pool führte direkt
auf den schmalen Trampelpfad den Berg hinauf. Büsche und Bäume
gaben nur kurz den Blick auf unsere Bucht vor Agios Nikitas frei.
Es war auch besser, beim Laufen den Boden im Auge zu behalten, denn
etliche Wurzeln und Steine sorgten für Stolperfallen. Nach ca.
10min. hatte ich den höchsten Punkt des Weges erreicht. Hier
ließ es sich nun auf dem Lehmuntergrund besser laufen und einen
Augenblick später bot sich mir ein weiter Blick über den
„Milos-Beach“. Eine schöne Bucht mit türkisfarbenen
Wasser, eingerahmt von der Steilküste. Abgesehen von
den Privatzugängen der Villen, die am Hang klebten, war der Weg
von Agios Nikitas aus der einzige Zugang zu diesem Strand. Aber ich
war noch lange nicht am Ziel. Vor mir lagen noch etliche in den Weg
gehauene Stufen und Serpentinen. Bei „Gegenverkehr“ mußte
ich mich teilweise zwischen Büsche verdrücken, damit wir
an einander vorbei kamen.
Unten empfing mich als erstes eine Art Düne aus feinem Sand.
In Richtung Wasser wechselten sich dann ein Streifen Kiesel mit einem
Streifen
Sand und wieder einem Streifen Kiesel ab. Der direkte Zugangsbereich
des Strandes war, wie fast immer, von den meisten
Sonnenanbetern belegt. Ein paar Meter weiter lagen die Badelaken bestimmt
20 Meter auseinander. Trotzdem es mittlerweile ziemlich warm geworden
war, machte ich mich auf, den Strand bis zum Ende zu erkunden. Außerdem
bot die Steilküste dort Schatten. Je näher ich dem Schatten
kam, desto spärlicher wurden die Kleidungsstücke der Badenden.
Der hintere Teil des Strandes wurde demnach scheinbar gern von FKK-Freunden
genutzt. Trotzdem pausierte ich direkt unterhalb der steil in den
Himmel ragenden Felsen und genoss die Aussicht über die gesamte
Bucht und das Meer. Die Brandung war heute nicht stark und lockte
jeden, ob nun mit oder ohne Badehose, in das kühlende türkisfarbene
Nass zu springen (s. auch Video
in unserer Lefkas-Filmgalerie). - Bei starkem Wind kann es an
diesem nordwestlichen Küstenabschnitt von Lefkas natürlich
auch anders zugehen, Surfwellen inklusive. -
Der Rückweg sollte dann ziemlich schweißtreibend werden;
erst durch den Sand und dann den steilen Hang hinauf. Deshalb meine
Empfehlung, wenn Ihr den „Milos-Strand“ besuchen wollt:
nehmt immer genug Getränke mit, da es hier keinerlei
Infrastruktur gibt. Auch ein Sonnenschirm ist empfehlenswert,
da es ab Mittag kein natürliches Schattenplätzchen gibt.
Netterweise konnte man diesen in unserem Hotel „Odyssee“
kostenlos ausleihen.
Wenn der Weg auch etwas beschwerlich war, an den „Milos-Beach“
mußten wir auch mal in den nächsten Tagen zum Baden gehen.
Nachdem ich meinen Wasserverlust wieder aufgefüllt hatte, beschlossen
wir, mit dem Bike zum nahegelegenen „Kathisma-Beach“
zu fahren, um
dort den Sonnenuntergang zu erleben. Gesagt, getan, nach ca. 10min.
Fahrt über die Küstenstraße und steile Serpentinen
erreichten wir die Bucht. Im Gegensatz zum „Milos-Beach“
konnte man hier direkt mit dem Auto oder Motorrad bis zum Strand gelangen.
Auch zahlreiche Beach-Bars säumten diesen Küstenstreifen
(während der Nebensaison natürlich nicht mehr alle geöffnet).
Parkmöglichkeiten waren auch entlang der unbefestigten
Straße parallel zum Strand reichlich vorhanden. Interessanterweise
fuhr in regelmäßigen Abständen ein Tankwagen die Straße
ab und versprengte Wasser, damit die am Strand liegenden Urlauber
nicht durch aufgewirbelten Staub paniert wurden. Kurz vor Sonnenuntergang
hatten
wir fast den ganzen Strand für uns alleine. So konnten wir in
aller Ruhe die schönen Eindrücke der langsam im Meer versinkenden
Sonne genießen. Eine traumhafte Stimmung.
Trotzdem mußten wir uns so langsam Gedanken über unser
Abendessen machen. Vielleicht gab es ja auch hier eine nette
Taverne. Am südlichen Ende der Bucht wurden wir fündig.
Eine geräumige überdachte Terrasse mit tollem Blick auf
das Meer lud geradezu zum Verweilen ein. Das Essen, bestehend aus
Souflaki und Moussaka, war sehr lecker. Während
unseres Essens wurde die Dämmerung mehr und mehr von totaler
Dunkelheit verdrängt und man merkte, daß wir fast Ende
September hatten, denn die Lufttemperatur sank. Unser Entschluss,
hier zu essen, war ziemlich spontan gewesen und darum hatten wir nur
kurze Sommersachen an. Das sollte sich noch als ziemlich kalt auf
der Rückfahrt herausstellen. Aber solange wir langsam die steilen
nur durch den Motorradscheinwerfer erhellten Serpentinen hochfuhren,
ging es noch. Außerdem war die Aussicht genial: der Vollmond
zog einen silbrigen Streifen vom Horizont bis zum Strand und tauchte
die Buch in ein interessantes Licht. Kaum zurück auf der Küstenstraße
nach Agios Nikitas, wurde es dann bei höheren Geschwindigkeiten
so richtig kalt. Naja, kalt war relativ. Aber selbst 19 Grad konnten
durch den Fahrtwind ganz schön kühl werden.
Wenigstens hatten wir vom Strand noch die Decke mit, die meine Frau
mir um die Brust wickelte und während der Fahrt festhielt. Trotzdem
waren wir bei Ankunft im Hotel ziemlich durchgefroren und reif für
eine heiße Dusche.
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