Fr., 28.09.2012
Leider brach heute unser letzter kompletter Urlaubstag auf Lefkas
an. Noch etwas müde vom Vortag und der etwas kurzen Nacht ;-),
machte ich mich erst am frühen Nachmittag zu einer Abschiedsspritztour
mit dem Bike auf. Während meine Frau durch unseren Ort "Agios
Niktas" schlendern wollte, zog es mich ein letztes Mal zum Kathisma-Beach,
um dort die ruhige Urlaubsatmosphäre zu genießen. Ruhig
war das Stichwort, denn als ich das Motorrad am südlichen Ende
der Bucht parkte, bemerkte ich, daß die Taverne, in der wir
noch vor neun Tagen zu Abend gegessen hatten, bereits alle Stühle
auf die Tische gestellt hatte und geschlossen war. "End
of season" halt. Auch auf der gesamten Länge des
Strandes befanden sich trotz Traumwetter nur noch
maximal 20-30 Urlauber. Das Meer präsentierte sich ungewohnt
spiegelglatt.
Kaum eine Welle suchte den Weg auf den Strand. Gott sei Dank hatte
ich wieder die Badehose drunter. Ich hatte zwar kein Handtuch dabei,
aber bis ich weiterfahren würde, wäre die bei fast 30 Grad
Lufttemperatur bestimmt wieder trocken. Es war einfach herrlich, nochmal
in das für Ende September gut warme ionische Meer
zu springen. Auch konnte ich das erste Mal aufgrund der fehlenden
Wellenbewegung erkennen, wie glasklar das Wasser war. Trocknen ließ
ich dann meine Badehose bei einer kühlen Cola-Light in der noch
geöffneten "Copla-Beachbar" (die mit dem Pool und der
guten Musik).
Jetzt blieb mir noch eine Stunde, bis ich das Bike wieder abgeben
mußte. Einen Abstecher in die Berge und noch durch ein paar
Kurven räubern? Nein, mein Ziel war schließlich der Aussichtspunkt
nördlich vom Pefkoulia-Beach. Hier konnte ich nochmal
die tolle Aussicht über den langen Strand und unsere Bucht von
"Agios Nikitas" in mich aufsaugen (s. auch Video
in unserer Lefkas-Filmgalerie). Während ich so da stand und
auf das türkisfarbene Meer mit der weißen Brandung schaute,
machte sich so langsam Wehmut breit. Irgendwie wollte ich nicht hier
weg und wieder in das kühle verregnete herbstliche Deutschland.
Aber es half alles nichts. Langsam fuhr ich in unseren Ort zurück
und gab das Bike wieder beim Vermieter Budget ab :-(. Es hatte uns,
besonders nach dem Kettenwechsel, gute Dienste geleistet und uns kein
einziges Mal im Stich gelassen.
Meine Stimmung erhellte sich erst wieder, als wir zum Abendessen in
die Taverne ??????? gingen. Na, wie hieß sie doch gleich? Wisst
Ihr es? ;-). Na klar, wir gingen an unserem letzten Abend natürlich
in unsere Lieblings-Taverne "Klimataria": Essen 1a, Stimmung
1a, Preis 1a.
Es war ein herrlich warmer Abend inklusive lückenlosem Sternenhimmel
über uns. Die kleinen Katzen tobten, wie jeden Abend, am Strand
herum und wir ließen uns im "Captain's Corner" nieder.
Da der Ort nicht groß war, trafen wir auch die anderen Urlauber
aus unserem Hotel hier wieder. Es wurde ein gemütlicher Abend,
aber nicht ganz so spät wie gestern ;-).
Sa., 29.09.2012
Der Abreisetag war gekommen.
Wir gingen ja nie als erste zum Frühstück, aber heute waren
wir ganz spät dran. Welch ein Glück, daß wir nicht
spülen mußten ;-). Als wir die Frühstücksterasse
verließen, war es schon mächtig warm, so etwa 31
Grad. Der heißeste Tag seit unserer Ankunft auf Lefkas.
Die Bedienung erzählte uns noch, was ihre Oma zu so einem Wetter
Ende September sagte: "Strange weather".
Der Grund: normalerweise sollte es um diese Jahreszeit kühler
sein und regnen. Außerdem startete in der Regel Ende September
die Weinlese auf Lefkas, was aber bei solchen Temperaturen nicht möglich
war. Zurück in unserem Zimmer überlegten wir sogar, ob wir
an unserem allerletzten Tag doch noch die
Klimaanlage anschalten sollten, denn Kofferpacken konnte bei der Wärme
auch schweißtreibend sein. Als wir das leidliche Übel endlich
erledigt hatten, machten wir uns zum Strand auf, da unser Abflug Richtung
Deutschland erst für den frühen Abend geplant war. Netterweise,
oder weil keine neuen Gäste mehr anreisten, konnten wir die Koffer
so lange in unserem Zimmer lassen.
Ach ja, eine kleine Anekdote zum Schluß: wir hatten den ganzen
Urlaub lang Probleme mit dem Schloß unserer Zimmertür.
Es hakte beim Öffnen meistens und das ging sogar soweit, daß
wir einmal spät abends die Rezeptionistin holen mußten,
weil wir nicht in unser Zimmer kamen. Und, was soll ich sagen? Am
letzten Tag hatten wir den Trick des Öffnens durch Zufall raus.
Toll, half uns jetzt auch nicht mehr viel ;-).
Nachdem wir direkt am Strand (s. Bild rechts; will man hier weg?)
ein leckeres Hühnchen-Baguette und zwei Cola, begleitet von der
nervigsten Wespe von ganz Lefkas (generell waren die lästigen
Biester aber kein Problem), zu uns genommen hatten, war es Zeit, daß
das Taxi uns vom Hotel abholen sollte. Es kam auch super pünktlich
und der Fahrer fuhr uns mit typisch südländischem Fahrstil
in Richtung Flughafen. Plötzlich gab es in der Nähe der
Landebahn einen Stau vor einer roten Ampel. Unser Taxi-Driver fing
laut an zu hupen und wild mit den Armen durch die Luft zu wedeln.
Schließlich überholte er alle anderen wartenden Fahrzeuge.
Ihn schien auch die rote Ampel nicht sonderlich zu interessieren.
Uns erzählte er in gebrochenem Englisch irgendwas von "die
hat doch nur in den Sommermonaten eine Bedeutung". Na ja, wir
haben es überlebt.
Das Einchecken gestaltete sich bei uns zügig. Trotzdem die Abfertigungshalle
leicht klimatisiert war, schwitzten wir mittlerweile in unseren langen
Klamotten, die wir als Vorbereitung auf das "kalte" Deutschland
bereits angezogen hatten. Nach der Passkontrolle stellte sich dann
heraus, daß unser Flieger über eine Stunde Verspätung
haben sollte. Na egal, noch waren wir ja auf einer warmen griechischen
Insel :-).
Ach ja, unsere Skepsis bzgl. einer Reise nach Griechenland, die wir
noch vor unserer Buchung hatten, war auf Lefkas absolut unnötig
gewesen. Wir haben nichts von den Auswirkungen (mit Ausnahme der Spritpreise)
der momentan bestehenden Finanzkrise oder gar Feindseeligkeiten gegenüber
deutschen Touristen bemerkt. Im Gegenteil, wir wurden überall
sehr freundlich aufgenommen.
Wir hoffen, Ihr hattet genauso viel Spaß beim Lesen des Reiseberichts,
wie ich beim in Erinnerungen schwelgenden Schreiben und besucht uns
bald mal wieder.
Viel Spaß noch beim Träumen von vergangenen oder zukünftigen
Urlauben ;-)
Gruß
Dirk
P.S.: Für Euer Feedback zum Reisebericht (Lob oder Tadel gern
gesehen!) steht Euch das GÄSTEBUCH
zur Verfügung.
Für Fragen zum Urlaub auf Lefkas nutzt bitte unser LEFKAS-FORUM
!!!
|