Reisebericht Lefkas (ionisches Meer)



Hinweis: da der Reisebericht recht lang geworden ist, wurde er in Unterkapitel aufgeteilt, die direkt angesprungen werden können!
Kapitel 1: Ankunft auf Lefkas (Agios Nikitas)
Kapitel 2: Erkundung der Umgebung von Agios Nikitas
Kapitel 3: Pefkoulia-Beach, Kathisma-Beach
Kapitel 4: Lefkada, Faneromeni Monastery
Kapitel 5: Milos-Beach, Sunset + Abendessen am Kathisma-Beach
Kapitel 6: Lefkada, Gewitter am Milos-Beach
Kapitel 7: Lefkada, Agios Ioannis
Kapitel 8: Egremnoi-Beach

Kapitel 9: Nidri, Wasserfälle bei Rachi
Kapitel 10: Agios Nikitas, Baden am Kathisma Beach
Kapitel 11: Cape Kyras (Doukato), Porto Katsiki
Kapitel 12: Abschied von Lefkas


Kapitel 8: Egremnoi-Beach



Sa., 22.09.2012

Nach dem Frühstück ließen wir es erst mal schön ruhig angehen. Wir hatten ja schließlich Urlaub und waren nicht auf der Flucht. Trotzdem machten wir uns irgendwann fertig, um, nach einem kurzen Zwischenstopp am "Egremni-Beach", zur südlichsten Spitze von Lefkas, dem Kap "Lefkáta" oder auch Kap "Doukáto", zu fahren. Über die gut asphaltierte aber teils recht kurvige Straße, die parallel zur Steilküste verlief, erreichten wir schließlich ca. 1km hinter Egremni-Beach, LefkasAthani den Abzweig zum "Egremni-Beach".
Kurz vor Ende der Stichstraße zum Strand fehlte plötzlich die Teerdecke. Ebenso plötzlich stand auch auf einmal an einem Parkplatz ein Parkplatzwächter, der uns für das Parken Geld abknöpfen wollte. Schon sehr merkwürdig, denn so etwas hatten wir noch in keinem Griechenland-Urlaub erlebt: Parkgebühren an einem Strand! Zeigte sich hier doch die "Krise" und man versuchte zu Geld zu machen, was nur ging? Wir sahen dies jedoch nicht ein und ich wendete an dem mittlerweile sehr steilen Hang und parkte die Enduro ein Stückchen weiter oberhalb. Den restlichen Weg konnten wir auch zu Fuß gehen. Vorbei an einer Taverne, folgten wir der Treppe zum Strand hinunter. Ich glaube mich erinnern zu können, daß es 340 Stufen bis zum Meer waren. Aber der Blick war atemberaubend: türkisfarbenes Meer und die Kreidefelsen der Steilküste.
Taktisch günstig gelegen hatte man am Ende der Treppe eine Beach-Bar gebaut. Gute Musik sorgte hier noch zusätzlich für gute Egremnoi-Beach, LefkasUrlaubslaune. Der lange Strand war zu dieser Zeit relativ wenig besucht und bestand größtenteils aus feinem Sand, nur ab und zu von einem Streifen kleiner Kiesel durchsetzt. Wir gingen nach rechts und fanden schnell ein schönes Plätzchen für unsere Decke, mindestens 20m von anderen Sonnenbadenden entfernt. Das Meer empfing uns im Brandungsbereich mit weißen Schaumkronen und hohen Wellen, recht typisch für die Westküste von Lefkas. Einmal durch die Brandung gekämpft, ließ es sich aber herrlich in dem türkisfarbenen warmen und glasklaren Wasser schwimmen, trotzdem man sich, bedingt durch die hohe Dünung, zeitweise aus den Augen verlor. Um wieder ein bisschen mehr von der Musik zu hören, ließen wir uns langsam in Richtung Beach-Bar treiben. Beim Versuch dann wieder zu unserer Decke zurückzuschwimmen, bemerkten wir erst die starke Strömung, die dafür sorgte, daß wir schwammen und schwammen, aber nur im Zeitlupentempo vorwärts kamen. Schließlich, nachdem wir in einer viertel Stunde nur ein paar Meter gewonnen hatten, gaben wir auf und gingen den Strand entlang zurück. - Also aufpassen und immer den Strand im Auge behalten. Bei unserem Besuch verlief die Strömung parallel zum Strand von rechts nach links (oder von Nord nach Süd). -
Mittlerweile hatte sich ein „nettes“ Pärchen auf unserer Decke breitgemacht. Nein, nicht auf unserer Decke, aber so nah, dass man sich, Egremnoi-Beach, Westküste Lefkashätte man die Beine ausgestreckt, berührt hätte. Komische Leute gibt es doch; wo es an dem Strand doch sooo viel Platz gab. Na Gott sei Dank gingen sie auch bald wieder.
Da wir nicht nur die ganze Zeit in der Sonne braten wollten, machten wir uns auf einen kleinen Strandspaziergang in nördlicher Richtung. Hinter einer Felsnase, die fast bis ganz ans Meer reichte (bei Flut wohl bis ins Meer), ging der Strand sogar noch weiter. Er war hier zwar nicht mehr so breit, aber der Sand noch feiner und kaum eine Menschenseele, nur Tavernenblick Egremni-Beach, Lefkaszwei Fans des hüllenlosen Badens (geduldetes FKK-Treiben, da vom Hauptteil des Strandes eigentlich nicht einsehbar).
Traumhaft war die Bucht von Egremni, aber wir hatten ja heute noch vor, bis zur Südspitze von Lefkas zu fahren. Also packten wir unsere Sachen und machten uns an den steilen Aufstieg zum Parkplatz. Die 340 Stufen bei sommerlichen Temperaturen forderten ihren Tribut. Wie gelegen kam da die Taverne am Ende der „Bergbesteigung“. An einem Tisch direkt oberhalb des Abhangs genossen wir bei einem großen griechischen Salat und zwei Cola für 9€ den Blick über die Bucht (s. auch Video in unserer Lefkas-Filmgalerie) und sammelten wieder Kräfte für die Weiterfahrt.
Diese sollte uns dann aber nicht mehr zum Kap Doukáto führen, sondern wieder in unser Hotel, denn wir waren länger als geplant am Egremni-Beach gewesen und der Tag neigte sich so langsam dem Ende zu.
Es waren zwar nur ca. 25km bis zu unserem Zielort „Agios Nikitas“, aber durch die vielen Kurven zog sich die Strecke ganz schön hin. Üppige Vegetation säumte die Straße, die uns über Athani, Dragano, vorbei an zahlreichen Ständen mit Honigverkäufern, und durch Komilio wieder in Richtung Norden brachte. Je mehr wir uns Kalamitsi näherten desto tiefer stand mittlerweile die Sonne und bot uns schließlich eine tolle spätsommerliche Abendstimmung mit einen traumhaften Sonnenuntergang über dem Meer. Aber gut, daß wir unsere Pullover mithatten, denn auf den letzten Kilometern bis nach Agios Nikitas wurde es wieder ganz schön frisch auf dem Bike (Ende September halt).
Zum Abendessen gelang es uns dieses Mal, einen freien Tisch in der Taverne gegenüber vom „Poseidon“ (in Agios Nikitas) zu ergattern, dem „Klimataria“. Wir sollten diese Wahl nicht bereuen. Zu zahlen hatten wir am Ende 22€ für: Knoblauch-Spaghetti, ein mit Käse und Speck gefülltes Chicken-Filet, zwei Bier und einen halben Liter Rotwein. Beides war sehr lecker, besonders die Knoblauch-Spaghetti mit Parmesan waren ein Gedicht. Durch die freundliche Bedienung (nicht auf das Geschlecht bezogen) und die lockere Atmosphäre mit spontanen Gesanges- und Sirtaki-Tanzeinlagen fühlte man sich hier einfach willkommen und wohl. Zusätzlich wurden noch auf Kosten des Hauses süße Weintrauben und reichlich Ziporo gereicht (Ziporo = griechische Steigerung von Ouzo). Alles in allem ein beschwingter Ausklang eines schönen Tages auf Lefkas.



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