Reisebericht Lefkas (ionisches Meer)



Hinweis: da der Reisebericht recht lang geworden ist, wurde er in Unterkapitel aufgeteilt, die direkt angesprungen werden können!
Kapitel 1: Ankunft auf Lefkas (Agios Nikitas)
Kapitel 2: Erkundung der Umgebung von Agios Nikitas
Kapitel 3: Pefkoulia-Beach, Kathisma-Beach
Kapitel 4: Lefkada, Faneromeni Monastery
Kapitel 5: Milos-Beach, Sunset + Abendessen am Kathisma-Beach
Kapitel 6: Lefkada, Gewitter am Milos-Beach
Kapitel 7: Lefkada, Agios Ioannis
Kapitel 8: Egremnoi-Beach
Kapitel 9: Nidri, Wasserfälle bei Rachi
Kapitel 10: Agios Nikitas, Baden am Kathisma Beach
Kapitel 11: Cape Kyras (Doukato), Porto Katsiki
Kapitel 12: Abschied von Lefkas


Kapitel 6: Lefkada, Gewitter am Milos-Beach



Do., 20.9.2012

Da durch das Mieten des Bikes schon relativ viel von unserer auf die Insel mitgebrachten Bargeldreserve geschmolzen und wir ansonsten American Express Reisecheques mitgenommen hatten, mußte ich heute in die Hauptstadt Lefkada zur Bank fahren. In Agios Nikitas gab es keine Bank, sondern nur mehrere Geldautomaten. In der Stadt angekommen, empfing mich erst mal ungewohnter Trubel auf den Straßen. Zumal alle wild durcheinander fuhren, südländischer Fahrstil halt. Aber alles reine Nervensache und am besten kam man hier eh mit einem Zweirad durch. Zuallererst steuerte ich die Hauptstelle unseres Motorradvermieter Budget in der Nähe des Hafens an. Vielleicht konnte ich dort jemanden „überreden“, die ausgeleierte Kette zu wechseln. Mir war die Gefahr zu groß, daß sie vielleicht in einer der steilen Serpentinen reißt oder durch Schlagen den Motor abwürgt. Nach etwas hin und her in diversen Sprachen, wurde sie schließlich gewechselt. Während der Werkstattzeit stellte mir der Vermieter sogar einen Scooter zur Verfügung, so daß ich in der Zwischenzeit nicht warten mußte, sondern zur Bank fahren konnte. Bei der dritten Bank in der Nähe der Fußgängerzone hatte ich schließlich Erfolg und man nahm meine Cheques an. Interessant war die Sicherheits-Schleuse, durch die man erst hindurch ging, bevor man in den Schalterbereich gelangen konnte. Dort galt es dann, sich in die langen Schlangen einzureihen und zu hoffen, sich an der richtigen angestellt zu haben. Gott sei Dank gab es für Wechselgeschäfte einen extra Schalter, an der nur eine Person vor mir war. Trotzdem dauerte es über 20min. bis ich endlich dran war. Schienen komplizierte Geschäfte gewesen zu sein ;-(. Aber so kann es einem in Banken ergehen, da diese nur vormittags geöffnet haben und halt dann alle mit ihren Anliegen kommen. Fazit: auf Lefkas sollte man trotz geringerer Sicherheit besser nur EC-Karten oder Bargeld verwenden. Natürlich werden diese Zahlungsmittel, wenn sie „abhanden“ kommen, nicht über eine Versicherung ersetzt.
Auf der RückfahrtMilos-Beach, Lefkas nach Agios Nikitas wollte ich diesmal den direkten Weg über die Küstenstraße wählen. Aber irgendwie brachten mich die Einbahnstraßen und plötzlich fehlenden Schilder wieder auf den gleichen Weg, den wir schon mal aus Lefkada heraus genommen hatten: am Kloster Faneromeni vorbei. Na, egal.
Wieder im Hotel „Odyssee“, machten wir uns fertig, um zum Baden an den „Milos-Strand“ zu gehen. Die Fotokamera blieb im Hotel, dafür kamen Wasserflaschen und eine zusammengefaltete Luftmatratze mit. Durch das blaue Törchen am Pool ging es über den Trampelpfad zum Beach, wo wir uns ein ruhiges Plätzchen etwas abseits des direkten Zugangsbereiches zum Strand suchten. Sofort machte ich mich an den Lungentest, sprich: Aufblasen der Luftmatratze. Geschafft, aber frisch mit Sonnenschutz eingeschmiert, legten wir uns erst mal auf unsere Decken und saugten die wärmenden Sonnenstrahlen in uns auf.
Und jetzt kam es. Da unsere Augen entweder geschlossen oder auf den blauen Himmel über uns schauten, bemerkten wir gar nicht, daß sich über dem Meer dicke tief schwarze Wolken zusammenbrauten. Erst ein plötzlicher Donner, wie von einem Überschallflugzeug, schreckte uns und alle anderen Sonnenanbeter auf. Unsichere Blicke an den Himmel und Kontrollen der Windrichtung überall. Man bemerkte richtig die Unruhe, die sich so langsam am Strand breit machte. Einpacken und gehen, oder hoffen und bleiben? Wir waren doch noch gar nicht lange hier. Als die dunkle Front aber mehr und mehr mit heftigen Blitzen auf uns zu kam und sich auch schon eine kleine Karawane den Berg hinauf bewegte, packten wir auch unsere Sachen. So schnell hatte Lefkasich noch nie versucht, die mühsam aufgeblasene Luftmatratze wieder zu entleeren. Alle hasteten auf einmal so schnell wie sie nur konnten den Berg hoch. Auf halber Strecke vor dem höchsten Punkt fielen die ersten Regentropfen. Oh, oh. Das Gewitter und wir sollten zum gleichen Zeitpunkt am höchsten Punkt des Bergrückens sein. Nicht schön. Zudem verwandelte der mittlerweile in Sturzbächen vom Himmel fallende Regen den Trampelpfad in die reinste Rutschbahn.
Beim Abstieg versuchte ich doch glatt, wie es sich auf einem Kaktus sitzt. Autsch, aber die Gewitter auf Lefkas, GriechenlandLuftmatratze hatte es überlebt ;-). Normalerweise konnte man von hier auf die Bucht vor Agios Nikitas schauen, aber die Schauer minimierten die Sicht auf vielleicht 50m. Endlich wieder am Pool unseres Hotels angekommen, waren wir klitschnass bis auf die Haut. Sturzbäche flossen von den Dächern und über die Straßen. Erstaunlicherweise war der ganze Spuk so schnell wie er gekommen war auch wieder vorbei. Nach unserem Duschen gaben die finsteren Wolken schon wieder den blauen Himmel frei und die Sonnenstrahlen erschufen einen genialen Regenbogen (s. auch Agios Nikitas-Video in unser Lefkas-Filmgalerie).
Nach einem gemütlichen Bierchen auf unserem Balkon, machten wir uns auf, in der Taverne in der Nähe des Strandes zu abend zu essen. Da teilweise immer noch dunkle Wolken Platzregen möglich machten, war es schön, daß die Taverne eine überdachte Aussenterasse besaß. Bei noch angenehmen Temperaturen bestellten wir Souflaki, Chicken-Filet und einen halben Liter Wasser bzw. Amstel. Das Essen war gut, die Bedienung schnell und freundlich und der Preis war auch ok; zusammen 18,50€.
Für den Absacker wechselten wir dann in die nebenan liegende Bar "Captain's Corner". Hier standen Tische und Stühle direkt oberhalb des Strandes; leise Musik und schöner Blick auf das leicht rauschende Meer inklusive. Ein schönes Plätzchen, um den Abend bei einem Glas Rotwein (à 3€) ausklingen zu lassen. Auf dem Rückweg zum Hotel statteten wir dem kleinen Supermarkt noch einen kurzen Besuch ab. Da wir vor unserem Urlaub eigentlich gar keinen Reiseführer gefunden hatten, der sich expliziet mit Lefkas befasste, nutzten wir hier die Möglichkeit, aus der recht großen Auswahl einen deutschsprachigen Führer zu erwerben. Apropo Supermarkt: die Nachsaison machte sich so langsam bemerkbar. Der Supermarkt am Orteingang hatte bereits den ersten Tag geschlossen. Ebenso ein Bekleidungsgeschaft und die Taverne, in der wir am ersten Abend gegessen hatten (war aber nicht schade drum).



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